Der Seeler-Fuß vor der Imtech Arena |
Am vorletzten Spieltag vor der Winterpause unterlag der Hamburger SV in einem Bundesliga-Heimspiel Bayer Leverkusen mit 2:4. Zwei Wochen zuvor gelang dem HSV zumindest ein 4:2-Heimspielerfolg gegen den VfB Stuttgart. Allerdings weisen beide Partien eine parallele auf: Der HSV bekommt deutlich zu viele Gegentore. Um das zu vermeiden wollte Trainer Armin Veh das Spiel gegen Bayer mit älteren Spielern angehen, doch auch diese Marschrichtung brachte keinen Erfolg.
Vor allem Mittelfeldspieler Zé Roberto und Stürmer Ruud van Nistelrooy zahlten dieses Vertrauen des Trainers nicht zurück. Der Brasilianer wirkte gegen seinen Ex-Klub aus Leverkusen fast ein wenig unmotiviert und leistete sich massenweise Abspielfehler. Aber nicht nur die Leistung vom Samstag erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Brasilianer Hamburg im Winter verlassen wird. Fünf Vereine jagen Zé Roberto und wollen ihn in der nächsten Transferperiode verpflichten.
Die Chance dass sich beim HSV in der Winterpause einiges verändern wird, die sind am Samstag gestiegen. Auch ein möglicher Sieg am 17. Spieltag gegen Gladbach wird den Umbruch innerhalb der Mannschaft kaum noch abwenden können. Mit fast 30 Jahren Durchschnittsalter ist ein Großteil der Spieler über ihr Zenit hinaus, gegen die Werkself fehlte es an Tempo und einem technisch sauberen Zusammenspiel. Besonders bitter ist, dass nach dem 1:2 kaum noch Gegenwehr der Hamburger zu sehen war.
Viele HSV-Fans sehen das Problem aber nicht unbedingt bei den Spieler oder bei Trainer Armin Veh. Das sieht auch Leverkusens Trainer Jupp Heynckes so: „Ich würde dem HSV raten, Geduld zu haben, sie haben einen guten Trainer, der viel von Fußball versteht, und ein gutes Spielkonzept“, sagte Heynckes nach den Erfolg in Hamburg. Experten und Anhänger sehen die Probleme bei HSV-Alleinherrscher Bernd Hoffmann, daher kam es nach dem Spiel gegen Bayer auf zum Aufstand der Fans. Etwa 150 von ihnen umstellten nach dem Abpfiff den Parkplatz des HSV-Vorstands und forderten mit lauten Rufen: „Hoffmann raus!“
Derzeit sieht beim HSV alles danach aus, dass die Tage für HSV-Boss Bernd Hoffmann ab Anfang 2011 gelaufen sind. Am 9. Januar 2011 werden in Hamburg vier der zwölf HSV-Aufsichtsratsmitglieder gewählt, die über Hoffmanns neuen Vertrag entscheiden. Und dabei werden die Wahlberechtigten sicherlich ganz genau hinschauen, um nach Möglichkeit keinen Hoffmann-Befürworter in den Aufsichtsrat zu wählen. Man darf also sehr gespannt sein was sich beim Hamburger SV in den kommenden Wochen abspielen wird. Klar ist: Es muss und wird sich einiges ändern beim Verein aus dem Hamburger Volkspark. (fr)
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