Montag, 12. Juli 2010

Fußball Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika: Der spanische Weg zum Titelgewinn

Die Fußballwelt hat am 11. Juli 2010 ihren Titelträger für die nächsten vier Jahre gefunden: Spanien holte sich erstmals in der Geschichte den langersehnten Pokal der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. Das Finalspiel gewannen die Iberer gegen die Niederlande in der Verlängerung mit 1:0, das Tor erzielte Andres Iniesta in der 116. Spielminute.

Der spanische Sieg im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft gegen die Niederlande war der Erfolg des ballorientierten Kombinationsspiels, einer talentierten und technisch versierten Mannschaft. Somit ist es den Iberern nach vielen Jahren der Enttäuschungen und Rückschläge bei WM-Turnieren endlich gelungen diesen wertvollsten aller Fußballtitel in die Heimat zu bringen. Bis es allerdings zu diesem Erfolg in Südafrika kam, war es ein schwieriger Weg der mit einer Niederlage gegen die Schweiz begann. Mit dem Sieg der Eidgenossen, im Auftaktspiel der Gruppe H, gegen den großen Favoriten war nicht zu rechnen, vor allem weil die „Furia Roja“ schon vor der dem Startschuss dieses Turniers am 11. Juni 2010 zu den Top-Kandidaten auf den Titelgewinn galt.

Zwar sollte die 0:1-Niederlage gegen die Schweiz nicht das einzig schwere Spiel bleiben, doch gelang es den Iberern die Vorrunde der Gruppe H mit einem 2:0 gegen Honduras und einem 2:1 über Chile als Gruppenerster zu überstehen. Somit blieb die Partie gegen die Schweiz auch die einzige Pleite. Spanien konnte in allen sieben WM-Duellen zusammen 8:2 Tore erzielen. Durch die geringe Anzahl, von nur zwei Gegentoren, wird vor allem die bärenstarke Defensive der Spanier deutlich. Die Spielweise der spanischen Auswahl war bei dem Turnier in Südafrika nicht immer so berauschend wie noch bei der Europameisterschaft 2008 oder in der WM-Qualifikation. Allerdings steigerten sich die Iberer von Partie zu Partie und sorgten mit einer taktischen Glanzleistung für das Halbfinalaus Deutschlands.

Die erste Runde der K.o.-Phase begann für die „Furia Roja“ mit dem Spiel gegen das Top-Team aus Portugal. Spanien entschied das Achtelfinalspiel gegen den iberischen Nachbarn aus Portugal mit 1:0 für sich und sorgte dadurch für das Ausscheiden der Portugiesen. Das Viertelfinale wurde ebenfalls mit einem 1:0 gewonnen, diesmal war es Paraguay, die nach einer sehr knappen und unglücklichen Niederlage, ihre Koffer packen musste und die Heimreise antraten. Danach sollte eine vermeidlich sehr schwere Aufgabe gegen Deutschland folgen. Die DFB-Elf, die bis zu diesem Halbfinale die ganze Fußballwelt mit ihrem deutschen Traumfußball 2010 verzauberten und nach am selben Abend entzaubert werden sollte. Allerdings zeigte Spanien in dieser Partie erstmals über die gesamte Spielzeit eine perfekte Mannschaftsleistung, die es der DFB-Auswahl sehr schwer machte und zu einer 0:1-Niederlage Deutschlands führte. Damit war der Weg ins Finale für die Südeuropäer geebnet, dort kam es dann zum Endspiel gegen die Niederlande.

Im Finale war Spanien das bessere Team

Auch in die letzte Begegnung der WM 2010 ging das spanische Team, durch den Sieg gegen den Titelfavoriten aus Deutschland, mit einer sehr breiten Brust in das Duell gegen Holland. Die Iberer dominierten ihren Gegner von der ersten Spielminute an und machten es der Niederlande sehr schwer in diese Partie zu finden. Es dauerte eine ganze Zeit, aber dann stellten sich die Westeuropäer etwas besser auf die Angriffe der Spanier ein und schlugen zeitweise mit guten Kontern zurück. Der Niederlande gelang es aufgrund sehr vieler Fouls, immer wieder den Spielfluss der Südeuropäer zu stören. Das führte in erster Linie zu einigen Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Howard Webb aus England und zu unglaublichen 28:19 verübten Fouls durch die Niederlande. 14 Mal musste der Schiedsrichter nach einer Karte greifen um einen Spieler zu bestrafen, dabei erhielt Holland sieben gelbe Karten und eine gelb-rote für John Heitinga. Spanien sah insgesamt fünf Mal den gelben Karton von Webb und beendete diese Partie wie vorgesehen mit elf Mann, ganz im Gegensatz zum Gegner, der mit nur einem Platzverweis sehr glimpflich davon kam.

Das Duell dieser zwei europäischen Teams bei einem WM-Turnier führte dazu, dass eine Mannschaft dieses Kontinents den Titel ganz sicher holen wird. Das ist das erste Mal, dass eine Mannschaft aus Europa bei einer Weltmeisterschaft, die nicht auf dem eigenen Kontinent stattfindet einen Titel holt. Das es am Ende die Spanier wurden, die den WM-Pokal in die Höhe halten durften, liegt sicherlich auch daran, dass die Iberer die größere Zahl von Angriffen und an Torschüssen hatten als die Niederländer: 18:13 lautete die Statistik nach dem Ende der Nachspielzeit und anstrengenden 120. Spielminuten. Leider wurde in dieser Begegnung auch ersichtlich, dass die Spieler beider Teams eine lange und kraftraubende Saison hinter sich hatten und teilweise nicht das zeigen konnten, was sie vor allem in der WM-Qualifikation so stark machte. Dennoch wurde ein sehr spannendes Endspiel geboten, dass sicherlich in Sachen Torgefahr und Strafraumszenen noch Luft nach oben hatte.

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Fazit zum Weltmeister 2010: Der Titelgewinn der spanischen Mannschaft ist eine logische und vor allem verdiente Leistung eines ganz starken WM-Kaders bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Seit etwa drei Jahren gehört Spanien zu den besten Mannschaften der Welt, dieses wurde nun auch durch den Pokal gekrönt und nachgewiesen. Schon vor dem Turnier in Afrika galt Spanien für sehr viele Experten als Topfavorit für den ersten Gewinn einer spanischen Generation bei einer Weltmeisterschaft und wurde dieser Erwartungshaltung auch gerecht. Neben Deutschland zeigte Spanien die Beste WM-Leistung in Südafrika, keine der übrigen 62 Mannschaften neben Deutschland und Spanien war im Sommer 2010 besser. (fr)

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