Montag, 23. August 2010

Hamburg: HSV-Chaoten überfallen Pauli-Torwart Pliquett am Bahnhof-Altona

Der 1. Spieltag der neuen Saison ist absolviert, und schon gab es eine Negativ-Schlagzeile aus Hamburg. Nachdem es dem Stadtteilklub FC St. Pauli gelungen ist sich in der Vorsaison den 1. Liga-Aufstieg zu sichern, freut sich eine ganze Stadt nach acht Jahren Pause, wieder auf zwei Stadt-Derbys: HSV gegen Pauli. Doch nun wurde diese Freude durch einige HSV-Chaoten bereits am ersten Spieltag getrübt, denn sie überfielen Pauli-Torhüter Benedikt Pliquett am Bahnhof in Hamburg-Altona, nach dessen Ankunft vom Auswärtsspiel beim SC Freiburg.

Das lang ersehnte und mit Spannung erwartete Hamburger Stadt-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV wirft einen sehr dunklen Schatten voraus. Am Sonntagmorgen gegen 1:30 Uhr überfiel am Bahnhof-Altona, eine Gruppe von etwa 15 vermummten HSV-Chaoten, einige Auswärtsfans des FC St. Pauli, die gerade aus Freiburg zurückgekehrten. Mitten in der Reisegruppe war auch Torhüter Benedikt Pliquett, der während des Überfalls auch sofort die Polizei rief. Die Beamten trafen sehr schnell am Bahnhof ein und kamen der etwa 25-köpfigen Reisegruppe zur Hilfe.

Die Bundespolizei sprach hinterher von einem „geplanten Angriff“ der HSV-Hooligans. Unter den Reisenden die am Bahnhof überfallen wurden, waren auch Frauen und ein Kind. Aber auch die eingetroffenen Ordnungshüter konnten die Chaoten nur schwer daran hindern auf einige der Reisenden einzuschlagen und mit Gegenständen zu werfen. Einem Reisenden wurde das Nasenbein gebrochen und es gab insgesamt drei Verletzte. Acht der HSV-Hooligans wurden hinterher von der Polizei festgenommen. Mehrere der Täter sind registrierte Personen in der Strafdatei „Gewalttäter Sport“ und somit bereits polizeibekannt.

Reiner Urban, Sprecher der Bundespolizei, sagte hinterher gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Die sogenannten HSV-Fans nahmen es billigend in Kauf, auch Frauen und Kinder zu verletzten!“ Nun sind es noch drei Bundesligaspiele, bis zum 4. Spieltag, und dem lang ersehnten Hamburger Derby zwischen St. Pauli und dem Hamburger SV. Spätestens nach diesen Vorfällen dürfte klar sein, dass zumindest eine kleinere Gruppe am Rande des Spiels versuchen wird für Unruhe zu sorgen. Denn es ist kaum vorstellbar, dass einige Anhänger diesen Vorfall in Kauf nehmen werden. (fr)

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