Freitag, 3. September 2010

Das Phänomen Ruud van Nistelrooy und warum er der Bundesliga und dem HSV so gut tut

Als der Fußball-Bundesligist HSV im vergangenen Winter Neuzugang Ruud van Nistelrooy präsentierte sprachen einige davon, dass es sich bei diesem Transfer eher um eine Werbeaktion als um eine sportliche handelt. Für viele stand fest, dass der Niederländer niemals die alte Stärke erreichen wird. Seit diesem Zeitpunkt sind etwa neun Monate ins Land gestrichen und es hat sich einiges geändert: van Nistelrooy ist im Sturm des HSV gesetzt und erzielte sechs Tore in den ersten drei Pflichtspielen.

Viele Fußballfans gingen im Januar 2010 eher davon aus, dass Ruud van Nistelrooy nach seinem Wechsel von Real Madrid zum Hamburger SV gemütlich seine Karriere ausklingen lassen wollte. Wie sich aber in der Zwischenzeit deutlich gezeigt hat, kämpfte sich 34-Jährige trotz einiger schwerer Verletzungen schnell in die Mannschaft und wurde in Hamburg sehr schnell zum Stamm- und Führungsspieler. In der vergangenen Spielzeit erzielte der Niederländer in seinen ersten elf Einsätzen immerhin fünf Treffer für den Hamburger SV. Wenn man die vielen Rückschläge und vor allem das neue Umfeld bedenkt, war das sicherlich eine sehr gute Quote.

Das Ruud van Nistelrooy diese Leistung innerhalb der ersten drei Pflichtspiele in der Saison 2010/2011 schon übertrifft, dass dachte wohl keiner. Doch genau so kam es, der Stürmer erzielte bisher sechs Treffer. In der 1. Runde des DFB-Pokals führte van Nistelrooy den HSV mit drei Toren zum 5:1-Sieg gegen den Oberligisten SV Greif. In der Bundesliga knüpfte der Niederländer nahtlos an diesem Erfolg an und schoss beide Buden beim 2:1-Sieg gegen Schalke 04. Auch am 2. Spieltag hatte er einen maßgeblichen Anteil am 3:1 gegen Eintracht Frankfurt und steuerte auch in der Partie seinen ersten Kopfballreffer im Trikot des HSV bei.

Was Ruud van Nistelrooy so stark macht, dürfte in erster Linie der enorme Kampfgeist und Siegeswille des Spielers sein. Der 34-Jährige ließ sich selbst von schwersten Verletzungen nicht zurückwerfen. Hinzu kommt der gute Charakter. Trotz den vielen verdienten Millionen und den Ruhm blieb er immer ein aufgeschlossener, ehrlicher und vor allem fairer Sportsmann der immer zuerst den Erfolg der Mannschaft dachte. Vor dem Tor wirkt van Nistelrooy wie ein Spielfreudiger Teenager der Einfach nur Spaß haben will. Das war früher so und ist auch heute noch deutlich zu erkennen – er hat viel Freude an seinem Beruf.

Für den Hamburger SV ist das Geschäft mit dem Niederländer ein richtiger Glücksfall. In der vergangenen Saison verkaufte der Verein innerhalb von nur weniger Monate etwa 7.000 Mal das Trikot mit der „22“ und den Namen „v. Nistelrooy“. Und auch in der aktuellen Spielzeit sieht es ähnlich gut aus, bereits 3.000 Hemden wurden verkauft. Je mehr Tore „Rudi“ (wie er von seinen HSV-Kollegen gerufen wird) erzielt, desto besser Läuft der Verkauf. Ein sehr lohnendes Geschäft für den Hamburger SV, vor allem wenn man bedenkt das ein Trikot mit Namenszug 84,95 Euro kostet. Nun hofft man in der Hansestadt drauf, dass sich der Stürmer nicht bei seinem Länderspiel-Comeback verletzt. Das allerdings hat wenig mit den Trikots zu tun, sondern vielmehr damit, dass man beim HSV auf den Top-Stürmer angewiesen ist. In dieser Form ist ein Ruud van Nistelrooy einfach unersetzlich für den Hamburger SV. (fr)

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