Samstag, 11. August 2012

Olympia 2012: Deutsche Sportler kritisieren Verbände

Viele der deutschen Sportler aus der Olympia-Mannschaft vermissen die Anerkennung, vor allem im finanziellen Bereich. Ein Großteil der Sportler aus dem deutschen Team ist unglücklich über die sehr geringe Unterstützung der deutschen Sport-Verbände in verschiedenen Sportarten.

Was ist eine Randsportart? Wenn man nach dem TV-Angebot geht, dann ist das fast alles, außer Fußball und Formel 1. Doch das ist quatsch! Es gibt viele Sportarten, die auch in Deutschland eine große Mitgliederzahl verzeichnen können. Profifußballer verdienen Millionen. Andere Sportler leisten mehr und haben deutlich weniger. Einer der Gründe dafür ist die geringe Medienpräsenz. 

Einige der Sportler aus der deutschen Olympia-Mannschaft sind unzufrieden mit der Unterstützung die man von den Verbänden erhält. Vor allem finanziell hingt man im Vergleich zu anderen Nationen deutlich hinterher. Fast alle deutschen Olympia-Teilnehmer müssen nebenbei noch einen Beruf ausüben, was einen die Vorbereitung auf große Wettkämpfe zusätzlich erschwert.

Bahnradfahrer Maximilian Levy, holte Silber in Keirin, kritisierte nach seinen Medaillengewinn den eigenen Verband und die Medien. „Bei uns im Bahnradsport wir sind im Moment relativ gut aufgestellt, was die Erfolge angeht. Was die Förderung angeht, sind wir den anderen hoffnungslos unterlegen“, sagte Levy und spricht damit ein Problem an, dass fast alle deutschen Olympiateilnehmer betrifft.

Es muss sich etwas ändern

Der britische Radsportverband hat in den letzten vier Jahren 34 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um den eigenen Sportlern beste Bedingungen bieten zu können. Die deutschen Radsportler erhielten einen Bruchteil der Summe. „Wir schaffen es eben immer wieder noch über unsere deutsche Disziplin und einfach die Härte, die wir an den Tag legen, und das wir einfach wirklich „straight“ leben und uns da voll darauf vorbereiten immer noch irgendwie einigermaßen mitzureden, aber grundsätzlich denke ich schon, dass sich im gesamten deutschen Sport einiges verändern muss“, sagte Levy.

Und dann stellt der 25-jährige Bahnradfahrer eine entscheidende Frage: „Was ist es Deutschland wert, guten Spitzensport zu haben und will die Gesellschaft das, oder will die Gesellschaft nur noch Fußball und Formel 1 gucken“, fragt Levy und kritisiert damit in erster Linie die Medien, die fast nur Fußball und Formel 1 im TV austrahlen. „Erfolge werden nicht entsprechend gewürdigt“, sagte Levy und spricht damit vielen deutschen Spitzensportlern aus dem Herzen.

Auch Goldmedaillengewinner Robert Harting sieht das so und äußerte seine Kritik in einem Interview mit der ARD. Zumindest wurde dadurch deutlich, dass den deutschen Sportlern sehr schlechte Bedingungen geboten werden und diese von den Verbänden verbessert werden sollten. Ein Fußballer trainiert maximal drei Stunden am Tag. Deutlich weniger als viele andere Sportler, die nebenbei noch einen Beruf ausüben müssen. (fr)

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1 Kommentar:

  1. Die Kritik ist durchaus berechtigt. Und ich habe mich bei der 'Übertragungs-Methodik', so will ich es mal nennen, sehr oft über die ARD/ZDF geärgert. Als 'Sportinteressierter' will man doch soviel wie möglich von den Spielen/Veranstaltungen sehen. Dem können die Medien nie und nimmer gerecht werden. Man bräuchte doch 10 Fernseher und mehr ;) ! Letztendlich habe ich mich schon bei ZDF-Sport im Internet eingcheckt und dort Liveübertragungen angeschaut. Viele Übetragungen im TV waren sehr unglücklich geschalten. Da standen zum Beispiel Entscheidungen wie beim Fechten an und es wurde einfach mal weggeschalten um eine Aufzeichung von einer anderen zu senden. Das ist doch schon bekloppt. Deine Abstimmung wird nicht representativ sein, da sicher jeder für SEINE Lieblingssportart plädieren wird. Ich bin da ein 'Allrounder', weil ich eben SPORTbegeistert bin. Bevorzuge jedoch die Ballsportarten. In diesem Sinn: SPORT FREI !

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