Dienstag, 14. Dezember 2010

HSV: Die Baustellen des HSV - Horst Becker verkündet seinen Rücktritt

Der HSV in der Krise © cpthorrible 
Beim Hamburger SV weht derzeit ein rauer Wind, was aber nicht nur mit der sportlichen Leistung der Mannschaft zu tun hat. Die Vereinsführung und der Aufsichtsrat des HSV haben Fehler gemacht, die zuletzt immer offensichtlicher wurden. Nun hat Aufsichtsratsboss Horst Becker zum 9. Januar 2011 seinen Rücktritt verkündet.

Was sich beim Hamburger Traditionsverein HSV abspielt, tut jedem Fan in der Seele weh. Der Hamburger Sportverein befindet sich derzeit auf Talfahrt und die sportlichen Ziele rücken in unerreichbare Ferne. Selbst mit dem Abstiegskampf muss sich der Klub bald beschäftigen, wenn nicht bald eine Erfolgs-Serie gestartet wird. Am kommenden Wochenende treffen die Hamburger auf den Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach, dass Spiel sollte unbedingt gewonnen werden, es ist die letzte Partie der Hinrunde.

Eine Niederlage gegen Gladbach würde bedeuten, dass man im Verein mit ziemlicher Sicherheit in der Winterpause kaum zur Ruhe kommen wird. Ein möglicher Dreier bei der Borussia könnte zumindest kurzfristig für Ruhe sorgen. Lange anhalten wird der Frieden aber auch dann nicht, da am 9. Januar 2011 die HSV-Mitgliederversammlung ansteht. Bereits jetzt steht fest, dass Horst Becker als Aufsichtsratsboss zurücktreten wird. Neben gesundheitlichen Gründen ist auch die sportliche Situation dafür verantwortlich das der Kapitän vom Bord geht.

Am Montag gab Becker bekannt: „Ich werde am 9. Januar nach der Mitglieder-Versammlung nicht mehr für den Vorsitz kandieren.“ Damit bestätigt sich, was viele bereits ahnten, denn Horst Becker wollte eigentlich schon vor sechs Monaten die Tätigkeit als Aufsichtsratsboss beim HSV beendet, damals konnten ihn einige seiner Weggefährten davon überzeugen weiterzumachen. In der aktuellen Ausgabe der „Bild-Zeitung“ gesteht Becker Fehler ein: „Wir als Gremium und ich als Chef haben Fehler gemacht. Ich möchte Platz machen für einen Neuanfang.“

Horst Becker bleibt dem Aufsichtsrat trotzdem erhalten

Aus Sicht viele HSV-Mitglieder ist es die richtige Entscheidung das Horst Becker am 9. Januar 2011 zurücktreten wird. Trotzdem wird Becker dem Aufsichtsrat erhalten bleiben. „Ich werde aber als einfaches Aufsichtsrat-Mitglied weitere zwei Jahre mitarbeiten“, sagte Horst Becker. Doch mit der Wahl im Januar werden beim Klub aus der Elb-Metropole noch lange nicht alle Probleme gelöst. Viele Fans und Mitglieder kritisieren vor allem das geringe sportliche Fachwissen einiger Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder. Dass muss sich ändern, aus diesem Grund fordert die „Bild“ einen „Berater-Stab“, mit einige Fachleuten, für den Hamburger SV.

Ein guter Vorschlag der Tageszeitung, da sich Aufsichtsrat und Vorstand merklich blockieren. Daher ist es notwendig eine Meinung von Dritten einzubringen. In der normalen Wirtschaft ist es in solchen Phasen völlig normal, dass Beratungs-Unternehmen eingesetzt werden. Warum nicht auch im Fußball? Doch einfach wird es für die erwünschten Berater beim HSV sicherlich nicht, denn einige Personen im Vorstand gelten als „beratungsresistent“. Der Vorschlag der „Bild“ ist es, aus ehemaligen HSV-Größen einen „Berater-Stab“ zu formen. Uwe Seeler, Willi Schulz und Horst Hrubesch könnten in sportlichen Dingen Ratschläge geben. Als politische Vermittler wären Dr. Peter Krohn und Dr. Wolfgang Klein die idealen Ansprechpartner, beide verfügen über sehr viel Erfahrung und Fachwissen und hatten mit dem Verein bereits große Erfolge.

Klar ist, dass dieses eine wirklich gute Lösung für den HSV wäre. Zudem würden die Berater sicherlich dazu beitragen das in der Führungsetage der „Rothosen“ wieder mehr Ruhe einkehrt. Aber wäre dieser Vorschlag der „Bild“ unter HSV-Boss Bernd Hoffmann überhaupt möglich? Aus diesem Grund sollte man in Hamburg versuchen ruhig zu bleiben und zum jetzigen Zeitpunkt keine hektischen und falschen Entscheidungen zu treffen. Den Anfang für eine bessere Zukunft des Hamburger SV, wäre ein anderes Auftreten einiger Hamburger-Anhänger.

Das Verhalten einiger Fans ist nicht vorbildlich

Was aus Sicht des HSV besonders schade ist, ist das Verhalten einiger „Fans“ bei Heimspielen. Alleine beim letzten Lustlos-Auftritt der HSV-Profis, bei der 2:4-Niederlage gegen Leverkusen, verließen etwa 10.000 Menschen das Stadion deutlich vor Spielende. Klar ist die Leistung einiger Spieler beschämend, doch frühzeitig die Flucht anzutreten ist ganz sicher nicht der richtige Weg. Auch die Pfiffe der Stadionbesucher sind nicht sonderlich hilfreich. Wie soll das einer Mannschaft helfen, wenn diese sowieso völlig verunsichert ist? Als Fan hat man sein Team in „guten und in schlechten Zeiten“ bedingungslos zu unterstützen!

Eine gute Maßnahme der im Stadion befindlichen HSV-Fans wäre es nicht schon innerhalb der ersten 45. Minuten einige Spieler auszupfeifen. Immerhin sollte keiner vergessen, dass Trainer Armin Veh wöchentlich die Startelf verändern muss, daher ist es auch nur logisch das die Mannschaft manchmal etwas braucht um sich auf Laufwege, Manndeckung und den Gegner einzustellen. Wenn man der Truppe aber die Zeit nicht gibt und beginnt lautstark seinen Unmut zu äußern, dann ist es auch klar das einige Spieler verunsichert sind. Daher an dieser Stelle meine Bitte an die Fans im Stadion: Wenn gepfiffen werden muss, dann bitte erst nach dem Ende der 90. Spielminuten. Und bis dahin gehört es sich seinen Verein bedingungslos zu unterstützen. Nur der HSV! (fr / Bildquelle: © cpthorrible)

2 Kommentare:

  1. Moin,

    zur aktuellen Situation: ja wir spielen Scheiße und man könnte zumindest Einsatz erwarten... aber: noch ist nicht aller Tage Abend. Veh hat im Sommer eine halbe Mannschaft übernommen, da die Vorbereitung durch die WM erheblich gestört war. Nach und nach trafen die Profis ein, die schon letztes Jahr nicht den hohen Ansprüchen genügen konnten. Hinzu kamen Ausfälle die auch hier eine festes Team und System immer wieder durcheinander wirbelten. Veh probierte viel und noch gelang nicht allzu viel. Manchmal fehlte das Glück zuletzt der Einsatz. jedoch stehen wir immer noch auf Platz 9 und nicht 18. 6 Punkte Rückstand auf Platz 5 und Mannschaften vor uns wie Mainz Hannover und Frankfurt lassen mich jedoch auch nicht in Angst erstarren. Allerdings herrscht bei einigen schon wieder Totengräberstimmung. Alles muss wieder über den Haufen geworfen werden AR raus Hoffmann raus Reinhardt raus - ja auch wenn nur manchmal Veh raus. Und dann? Zurück in die Beständigkeit des finanziellen Chaos? die grauen 90er zwischen Platz 10-14? Es muss andere Wege geben. Lassen wir uns doch die letzte Partie spielen und einen Strich ziehen. Mund abputzen - Ärmel hochkrempeln - neu anfangen zu Arbeiten wieder Aufzubauen. Dem Armin und Basti die Möglichkeit geben evtl durch ein zwei Wintertransfers nochmal nachbessern - eine Stammformation mit allen Mann an Board finden und den Kahn wieder gemeinsam in die Fahrrinne heben...und nicht nur alle Rauswerfen. Ich würde sogar dem AR unterstellen dass er Lehren aus dem Sportchefdebakel gezogen hat. Jedoch haben die Fehler auch Mängel aufgezeigt. Da ja auch nicht viel sportliche Kompetenz unter den zur Wahl stehenden Kandidaten zu finden ist könnte ich mir durchaus eine Hilfestellung hier gern durch Leute wie zB Uns Uwe vorstellen. Warum lässt der sich nicht einfach in den AR wählen? Ein Blick auf andere Bundesligisten zeigt aber auch dort dass die Einbindung von Fussballern oft nur im Vorstand (meist nur 1 Mitglied) bzw sportlichen Bereich (Sportlicher Leiter, Teammanager etc.) üblich ist...

    Ich denke auch für den Vorstand ist die Berateridee gar nicht so falsch und Hoffmann hatte ja auch schon den Bedarf festgestellt und bei Netzer angefragt. Denn eine Unterstützung oder zumindestens Rücksprachemöglichkeit für Basti Reinhardt wäre nicht schlecht und war ja mit dem Modell Siegenthaler auch vorgesehen, denn so sehr ich Basti gutes Gelingen wünsche wäre mir etwas Erfahrung im Bereich Sport wünschenswert.

    Zu den Fans nur eins: ich habe noch nie Verstanden wie man seine eigene Mannschaft auspfeifen oder früher das Stadion verlassen kann...

    Ich hoffe die Wahl am 9.1. mutiert nicht zur großen Protestveranstaltung gg BH, sondern zum Wohle des Vereins. #nurderhsv

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  2. Wow!

    Danke für deinen sehr aussagekräftigen Kommentar.

    Freut mich sehr.

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