Die 97. Tour de France erlebte am Montag und Dienstag in den verregneten Ardennen und auf Untergrund aus Kopfsteinpflaster eine „Tour de Carambolage“ mit zahlreichen Massenstürzen. Insgesamt 70 Fahrer waren auf der 2. Etappe in zum Teil sehr schwere Unfälle verwickelt, was zu sehr chaotischen Szenen und einem Nichtangriffspakt des Pelotons führte. Einige der Radprofis waren wegen der Strechkenführung nach der 2. und 3. Etappe völlig außer sich vor Wut.
Am Ende der 2. Etappe entschieden sich die Fahrer geschlossen dazu, dass Rennen zu neutralisieren und gemeinsam über die Ziellinie zu fahren um somit ihren Unmut Ausdruck zu verleihen. „Es war keine Protestaktion, sondern eine Solidaritätserklärung mit den Sturzopfern“, erklärte der Deutsche Tony Martin. Vor allem für Andy Schleck, dessen Rückstand plötzlich rund drei Minuten auf das Hauptfeld betrug konnte wegen zwei Stürzen seiner Favoritenrolle nicht mehr gerecht werden. das sahen auch die übrigen Fahrer und brachten das Rennen daher nur noch in aller Ruhe zu Ende.
Der mehrfache Toursieger Lance Armstrong sagte nach dem Rennen: „Irgendwas war auf der Straße, niemand konnte sich auf dem Rad halten. So etwas habe ich überhaupt noch nicht erlebt.“ Aber Armstrong war nicht der einzige Fahrer der die Streckenführung der 2. Etappe als „Lebensgefährlich“ bezeichnete. Nach der „Tour de Carambolage“ innerhalb Belgiens entwickelt sich das Fahrerlager immer mehr zu einem Lazarett. Nach rund 70 gestürzten Fahrern, allein auf der Ardennenetappe von Brüssel nach Spa, sind viele Radprofis auf Etappe 2 mit Blessuren unterwegs gewesen oder konnten diese erste garnicht antreten.
Fränk Schleck zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu
Am Dienstagmorgen auf der 3. Etappe war dann auch klar, dass Christian Vandevelde nicht mehr mit am Start ist. Der Amerikaner aus dem Team Garmin hatte sich bei einem der Stürze auf der 2. Etappe zwei Rippen gebrochen. Auch Niki Terpstra aus der deutschen Milram-Mannschaft ist aus dem Rennen. Terpstra wurde allerdings nicht durch einen Sturz, sondern durch ein schweres Fieber ausgebremst. Aber auch als es zur 3. Etappe an den Start ging, wusste man schon im Vorfeld des Rennes, dass es am diesen Tag nicht viel besser laufen würde.
Schnell zeigte sich auch auf diesem Teilabschnitt der Tour de France 2010, dass viele Kritiker dieser Strecke recht behalten sollten. Es traten alle Befürchtungen hinsichtlich der des halsbrecherischen Pavé-Abschnitts ein. Wieder hatten die Renn- und Teamärzte jede Menge Arbeit. Auch die 3. Etappe war wieder einmal von vielen Stürzen und Verletzungen vieler Radprofis gezeichnet. Diesmal erwischte es vor allem dem Bruder des am Vortag schwer gestürzten Andy Schleck. Fränk Schleck konnte das Rennen nicht beenden, denn er zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu der eine Weiterfahrt nicht zuließ. (fr)
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