Dienstag, 10. August 2010

Fußball-Weltmeisterschaften (1. Teil): Wie 1930 alles begann

Mit der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010 ging das Turnier nun bereits in die 19. Auflage. Die erste WM fand 1930 in Uruguay statt. Damals war es allerdings noch etwas anders als heute. An dieser Stelle möchte ich gerne die Anfänge der WM ein wenig näher bringen.

Als man 1930 die erste Fußball WM plante, taten sich Veranstalter noch ein wenig schwer damit einen Event in dieser Größe zu planen. Das mag vor allem daran gelegen haben, dass es ein Welt-Fußballturnier so wie man es vorgesehen hatte noch nie zuvor gab. Davon abgesehen war es unglaublich kalt bei der ersten WM, Temperaturen von unter 0 Grad waren in Uruguay keine Seltenheit.

Hinzu kam eine sehr geringe Zuschauerzahl von nur 500 Besuchern. Dass war auch nicht anders als am 13. Juli 1930 in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, der Startschuss zur ersten Fußball-Weltmeisterschaft gefallen ist. Aber es war auch nicht anders zu erwarten, immerhin war es das erste Turnier dieser Art. Da es damals noch keine TV-Übertragungen gab, wussten nicht viele Menschen davon. Das Eröffnungsspiel in Uruguay bestritt Frankreich gegen Mexiko und es endete mit 4:1 für die Europäer, dabei erzielte Lucien Laurent das erste WM-Tor der Geschichte.

17 Tage lang dauerte im Jahr 1930 eine WM. Das Finale bestritten Uruguay und Argentinien gegeneinander. Die übrigen 11 Teilnehmer hatten zu diesem Zeitpunkt schon die Heimreise angetreten. Das Finale gewann der Gastgeber mit 4:2 gegen den großen Rivalen und wurde somit zum ersten Fußball-Weltmeister der Geschichte. Vier Jahre später fand dann erstmals ein WM-Turnier auf europäischen Boden statt. Gastgeber war diesmal Italien. Auch die Anzahl der Teilnehmer war diesmal höher, es gingen 16 Mannschaften an den Start.

Auch den WM-Titel von 1934 sicherte sich der Gastgeber. Allerdings ging Italien als umstrittenster Weltmeister aller Zeiten in die Geschichte ein. Eine ganze Reihe an peinlicher bis skandalöser Fehlentscheidungen der Schiedsrichter ermöglichte der „Squadra Azzura“ überhaupt erst den Gewinn des Pokals. Die deutsche Elf von Reichstrainer Otto Nerz beendete ihr erstes WM-Turnier als Dritter. Kurz zuvor unterlag Deutschland dem Gastgeber aus Italien mit 1:3.

Der 2. Weltkrieg sorgte für schlechte Stimmung

Die WM 1938 sollte die letzte vor dem Krieg bleiben. Das Turnier war nun bereits das zweite auf dem europäischen Kontinent und fand in Frankreich statt. Italien gelang es bei dieser Weltmeisterschaft den Titel zu verteidigen und gewann das Endspiel mit 4:2 gegen Ungarn. Zudem konnten die Italiener bei dieser WM ihren vier Jahre zuvor verlorenen Ruf wieder herstellen indem sie ein ganz starkes Turnier zeigten und dadurch viele Zuschauer beeindruckten.

Schon 1938 war in ganz Europa zu spüren das es möglicherweise einen Krieg geben könnte, daher stand diese Veranstaltung ganz im Zeichen des herannahenden Zweiten Weltkrieges. Die starke österreichische Mannschaft hatte nach dem „Anschluss“ aufgehört zu existieren. Nun gab es nur noch die großdeutsche Elf, die auf Befehl von „Sportführer“ Tschammer aus sechs „Reichsdeutschen“ und fünf Österreichern bestehen musste. Für die großdeutsche Elf war das Turnier schnell wieder zu Ende, nach einem 1:1 und einer 2:4-Niederlage gegen die Schweiz durfte man wieder auf Heimreise antreten.

Die Bilder die sich damals boten waren vom blanken Hass der Zuschauer auf das großdeutsche Team gezeichnet. Von den Rängen flogen Gegenstände in Richtung der Spieler und man ließ keine Möglichkeit offen, die Akteure verbal zu beleidigen oder sogar zu bespucken. Der Hass auf das von Adolf Hitler, seit 1933, geführte Land war in ganz Europa unermesslich groß und sorgte für wenig Freude und Heiterkeit beim WM-Turnier von 1938. (fr/ Foto: Stephanie Hofschläger/Pixelio)

Lesen Sie im nächsten Teil dieser WM-Reihe wie es ab 1950 weiterging...

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