Mittwoch, 9. März 2011

HSV-Mitglieder wollen Veränderungen und Neuwahlen

© cpthorrible
Was sich beim HSV abspielt ist ein Trauerspiel. Der Aufsichtsrat hat sich entschieden, dass die Verträge von Hoffmann und Kraus nicht verlängert werden. Nun hat  auch Armin Veh angekündigt  Hamburg verlassen zu wollen. Somit ist der HSV führungslos. Das Fanlager ist gespalten. Mitglieder wollen den AR stürzen.

Die Situation beim HSV wird schlimmer. Bereits nachdem sich der Aufsichtsrat mit 7:5 Stimmen entschieden hat den Vertrag von Bernd Hoffmann und Katja Kraus nicht über das Jahresende hinaus zu verlängern. Die nicht genehmigte Verlängerung des Vertrages sorgt für sehr viel Unruhe. Für viele ist es unverständlich, dass man überhaupt über den Vertrag abstimmt, wenn man keine Alternative zur Hand hat.

Wie die „MOPO“ berichtet veröffentlichte HSV-Aufsichtsrats-Mitglied Jörg Debatin eine Erklärung mit erstaunlichen Inhalten. In der Erklärung heißt es unter anderem: „Ich halte diese AR-Entscheidung für ein großes Eigentor.“ Bernd Hoffmann hätte durch die Kompromisslösung Einjahresvertrag eine reele Chance und der Aufsichtsrat die Chance gehabt, „ernsthafte Alternativkandidaten zu identifizieren.“

Doch das alles wurde nicht beachtet. Im Gegenteil: Es entschieden sich fünf Personen aus dem Aufsichtsrat gegen die Vertragsverlängerung. Diese Personen waren übrigens Erhardt, Ertel, Floberg, Hunke und Klüver. Dazu muss man sich jetzt erst einmal fragen: wie kann es sein, das Namen an die Öffentlichkeit gelangen? Sollte eine Wahl nicht so ablaufen, dass niemand weiß wer was gewählt hat?

Wie kommen vorher Namen an die Öffentlichkeit?

Aber nun sind die Namen der fünf Personen die sich gegen die Vertragsverlängerung entschieden haben bekannt. Was aber ganz besonders mysteriös ist, ist das eine Hamburger Tageszeitung bereits am Samstag wusste wer diese Personen sind. Dabei wurde das Ergebnis erst Sonntag veröffentlicht. Also wie können Zahlen, Namen und Entscheidungen vorher an die Öffentlichkeit gelangen?

Die Tatsache bestätigt was viele bereits vermuten: Im HSV-Aufsichtsrat sitzen einige Personen, die sich anscheinend regelmäßig mit der Presse austauschen. Wie sonst ist es zu erklären das die Namen vorher bekannt wurden. Und es ist bekanntlich nicht das erste Mal, dass Details an die Öffentlichkeit gelangten, bevor man Ergebnisse nach einer Sitzung des Aufsichtsrates vorlegen konnte.

All diese Punkte sorgen dafür, dass sich immer mehr Fans und Mitglieder für Bernd Hoffmann aussprechen. An einer Petition zur Herbeiführung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hatten sich bis zum späten Dienstagabend etwa 2.000 Menschen beteiligt. Um das Vorhaben umzusetzen werden die Stimmen von 5.000 volljährigen Mitgliedern benötigt.

Sollte es dann tatsächlich zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung kommen, dann würde der Fortbestand des derzeitigen Aufsichtsrates in Frage gestellt werden. Das der AR nicht optimal zusammengestellt ist, dass hat jeder mitbekommen. Wobei man auch erwähnen muss, dass die Personen aus dem AR, die sich gegen Hoffmann entschieden haben, erst kürzlich gewählt worden.

Einige Mitglieder tragen eine Mitschuld

Daher haben auch einige HSV-Mitglieder sehr großen Anteil daran, dass Hoffmann nicht genug Stimmen erhielt. Immerhin wurden Hunke und Co. erst im Januar in den AR gewählt. Dass sich die Personen gegen Hoffmann entscheiden würden, dass war von Anfang an absehbar. Somit müssen sich vor allem die „Fans“ hinterfragen, die bei der letzten Versammlung am 9. Januar 2011 für Ertel, Hunke, Erhardt und Klüver gestimmt haben.

Und die Zahl der Mitglieder die sich für die vier Personen entschied hat ist relativ hoch. Ertel erhielt damals 1168 Stimmen, Hunke 1086 Stimmen, Erhardt bekam 908 Stimmen und Klüver immerhin noch 704 Stimmen. Somit steht fest, dass der Fehler ursprünglich von den Mitgliedern ausging. Doch auch der HSV hat eine Mitschuld. Viele der etwa 70.000 HSV-Mitgliedern hatten nicht die Chance zur Wahl zu gehen.

Der Hamburger Sportverein hat es im Jahr 2011 trauriger weise noch nicht geschafft, so etwas wie eine Briefwahl einzuführen. Viele Mitglieder des HSV kommen nicht aus Hamburg oder waren zeitlich verhindert und hätten nur per Briefwahl teilnehmen können. Doch da man es bisher nicht schaffte eine Briefwahl einzuführen, hatten bei der letzten Versammlung über 65.000 Mitglieder nicht die Chance mitzubestimmen.

Sollte es tatsächlich zu einer erneuten außerordentlichen Mitgliederversammlung kommen, dann sollte es einige Änderungen geben: Der Aufsichtsrat muss von 12 auf 6 Personen reduziert werden. Eine einfache Mehrheit sollte für Abstimmungen ausreichen. Zudem sollte man drauf achten das die Mischung stimmt. Ideal wären drei Ex-Fußballer und drei Personen aus der Wirtschaft. Nur dann kann es künftig besser werden!

Kommt Frank Arnesen bei diesem Chaos wirklich?

Nun sollte man zusehen, dass man ganz schnell eine Lösung findet, die nur dem Wohle des Vereins dient. Bei dem Chaos was sich derzeit in Hamburg abspielt ist es kaum vorstellbar, dass der neue Sportdirektor Frank Arnesen seine Arbeit in Hamburg wirklich beginnen wird. Mit Pech löst Arnesen seinen Vertrag auf, bevor er überhaupt beim Hamburger SV mit der Arbeit begonnen hat. (fr)

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