Beim Fußball-Bundesligaklub HSV ist man derzeit dabei, den Kader für die kommende Saison zu planen und hat dies auch fast abgeschlossen. Anscheinend kommt jetzt aber eine Baustelle auf die Verantwortlichen zu, die man eigentlich für erledigt hielt. Es geht dabei um Urs Siegenthaler der eigentlich neben seiner neuen HSV-Tätigkeit auch weiterhin für den DFB arbeiten wollte. Nun scheint das aber auf Widerstand zu stoßen, der Schweizer muss sich entscheiden.
Es hätte aus Sicht des Hamburger SV so schön sein können, doch jetzt scheint sich die DFL und der DFB gegen die Doppel-Tätigkeit Urs Siegenthalers auszusprechen. Der Grund ist, dass die Liga-Konkurrenz des HSV nicht damit einverstanden ist wenn der Schweizer wie geplant für die Nationalmannschaft und in der Bundesliga aktiv ist. Einige reden sogar von Wettbewerbsverzerrung. Die Proteste der Profiklubs stoßen beim DFB auf Verständnis. „Eine Doppelfunktion wird nicht möglich sein, wir müssen da sauber trennen“, sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach in einem Interview mit der Fachzeitschrift „Sportbild“. Den Betroffenen selbst ist bisher noch nicht klar, dass es mit seinem neuen Job beim HSV Probleme gibt. Siegenthaler weilt derzeit noch im Urlaub auf Mauritius und wird es am kommenden Montag in der Hansestadt erwartet.
Wenn der DFB-Chefscout dann in Hamburg eintrifft, wird er sich entscheiden müssen. Niersbach sagte dazu: „Es ist der Wunsch der sportlichen Leistung in der Nationalmannschaft, dass es mit Urs Siegenthaler weitergeht. Das befürworten wir auch. Es läuft darauf hinaus, dass er sich für DFB oder den HSV entscheiden muss.“ Wenn der Schweizer in Hamburg eintrifft, wird über das Thema gesprochen. Beim HSV gehen derweil noch alle davon aus, dass Siegenthaler am Montag seinen Dienst antritt. Das es aber nicht so gut für Hamburg laufen könnte, wenn sich der Chefscout zwischen beiden Entscheiden muss, daran will bislang noch keiner denken. Zwar hat der Hamburger SV in Bastian Reinhardt einen guten Mann für die Aufgaben eines Sportdirektors, doch war es eigentlich so angedacht, dass der Schweizer mit dem Ex-Profi zusammenarbeitet.
Reinhardt ist noch in der Lehrzeit
Aufgrund fehlender Berufserfahrung Reinhardts war es sicherlich auch eine gute Entscheidung einen neuen starken Mann ins Boot zu holen, doch würde der mögliche Absprung Siegenthalers die Rothosen vor ein ganz neues Problem stellen. Dann gäbe es nur zwei Möglichkeiten: Man versucht einen ähnlichen Mitarbeiter wie den Schweizer zu finden und dieser bildet ein Gespann mit Reinhardt. Da es aber sicherlich nicht einfach ist, einen Mann wie Siegenthaler zu finden würde es wohl eher zur zweiten Variante kommen und der Ex-Profi muss das alleine durchziehen.
Ob es eine gute Wahl wäre, Bastian Reinhardt die sportliche Leitung des Vereins fast alleine zu übertragen, darüber kann man sicherlich diskutieren. Es wäre zwar eine verbesserte Situation zur Vorsaison, doch ist sie nicht wünschenswert. Man sollte trotz aller Qualitäten nicht vergessen, dass es für Reinhardt die erste Saison im Management ist und das sicherlich auch mal Fehler gemacht werden. Fehler im ersten Berufsjahr als Sportchef unvermeidbar sind, zudem sind sie sogar wichtig, um gestärkt aus eigen Situationen heraus zu gehen und daraus zu lernen. Um diese möglichen künftigen Fehler gering zu halten, ist ein zweiter Mann für den sportlichen Bereich sicherlich nicht das schlechteste. Klar ist, dass zum Thema Siegenthaler noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist, ab Montag sollte die Situation geklärt werden. (fr)
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