Der Abgang. © F. Rasch |
Nun muss ich mal meine persönliche Meinung kundtun, denn es handelt sich im nachfolgenden Bericht um eine kleine Danksagung an meinen persönlichen HSV-Lieblingsspieler Collin Benjamin, der den Hamburger SV zur neuen Saison verlassen wird. Viele reden davon, aber Collin Benjamin trägt die Raute wirklich im Herzen, dass kann man sehen. Nun endet nach 10 Jahren seine Zeit im HSV-Trikot. Ein Publikumsliebling verlässt den Hamburger SV.
Als Collin Benjamin im gestrigen Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:1) das Spielfeld betrat kannte der Jubel im Stadion keine Grenzen mehr. Ich persönlich hatte sogar Tränen in den Augen, genau wie Collin sie nach dem Spiel im Auge hatte. Für mich persönlich war es sicherlich einer der emotionalsten Momente der vergangenen Jahre.
In der aktuellen HSV-Mannschaft trug keiner das HSV-Trikot länger als Collin Benjamin (10 Jahre). In dieser Zeit bestritt der heute 32-Jährige 146 Spiele für den Verein und erzielte 13 Tore. Aufgrund von Verletzungen war Benjamin leider nie über mehrere Jahre hinweg in der ersten Elf. Dennoch beschwerte er sich nie, zumindest nicht öffentlich. Ein absoluter Musterprofi.
Unvergessen bleibt für die Saison 2005/2006: Collin Benjamin ließ sich damals freiwillig für ein Jahr reamateurisieren, um den HSV somit eine Verpflichtung des Brasilianers Ailton zu ermöglichen. Ohne Benjamin wäre das Ausleihgeschäft mit Schalke damals nicht zustande gekommen, da die Zahl der Nicht-EU-Ausländer im HSV-Kader, sonst zu hoch gewesen wäre.
Wie sehr Collin in Hamburg geliebt wird, dass konnte man bei seinem letzten Auftritt im HSV-Trikot deutlich hören. Bei Benjamins Einwechselung in der 87. Spielminute des Gladbach-Spiels riefen die Fans achtmal seinen Namen – das war Gänsehautstimmung. Danach wurde er bei jedem Ballkontakt gefeiert. Nach dem Abpfiff drehte Benjamin, gemeinsam mit seinen zwei Kindern, eine Ehrenrunde.
Wie es Collin Benjamin geschafft hat zum Publikumsliebling zu werden, dass weiß er mit Sicherheit selbst nicht so genau. Vermutlich liegt es daran, dass der Namibier immer normal blieb und nie abhob. So etwas spüren auch die Fans. Andere Profis kaufen sich ein großes Haus und leben im Luxus. Aber nicht Benjamin, der ein ganz normales Leben im Hamburger Stadtteil Niendorf führt.
Wenn man ihn auf der Straße begegnete war er stets freundlich. Nichts zu sehen von einem arroganten Fußballer, wie man es vielen Profis nachsagt. Ganz im Gegenteil: Als ein guter Freund von mir 30 Jahre alt wurde, musste er Kronkorken fegen bis ihn eine Jungfrau küsst. So ist es in Hamburg Tradition. Dabei muss man dann Kleidung tragen, die einen persönlich nicht so gut gefällt. In diesem Fall war es Fan-Mode des FC St. Pauli, da der Freund von mir HSV-Fan ist. Als Collin Benjamin zufällig vorbei kam, zierte er sich nach Aufklärung auch nicht ein Foto zusammen mit den "St. Pauli-Fan" zu machen.
Ein solches Verhalten eines gut bezahlten Profifußballers in seiner Freizeit ist nicht selbstverständlich. Es gibt auch viele Fälle wo es anders lief. So aber nicht bei Benjamin, der sich gegenüber der Fans und dem HSV immer vorbildlich und fair verhalten hat. Daher bleibt jetzt eigentlich nur zu hoffen, dass er noch ein paar schöne Jahre als Fußballprofi hat und danach in einer anderen Position zum HSV zurückkehrt. Danke Collin für die schöne Zeit. „Junge komm bald wieder!“ (fr)
Hallo Frank !
AntwortenLöschenEinen wunderbaren Beitrag über Collin hast du da verfasst. Du sprichst mir damit absolut aus der Seele. Der HSV verliert einen seiner absoluten Sympathieträger, ich werden ihn genauso vermissen wie Du. Ich hätte mich sehr gefreut, wenn er beim Verein geblieben wäre, aber wir müssen schweren Herzens akzeptieren, dass er sich anders entschieden hat. Collo, alles Gute !!!
Emotional und perfekt auf den Punkt! Collin ist schon wirklich ne geile Sau. Loyal und immer (zumindest öffentlich) korrekt gewesen. Habs nur am PC verfolgt, hatte aber dennoch arg zu schlucken. Solche Typen, brauch die Liga und besonders der HSV. Wirds aber leider nicht mehr geben....
AntwortenLöschenKlasse Ding Frank!
Grüße MEX
Vielen Dank. :-) Aber über einen so großartigen Fußball und Menschen gibt es ja auch nicht viel negatives zu sagen. :-) Danke MEX und Danke Collin Benjamin.
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