Meine Startnummer. © F. Rasch |
Das ist der letzte Teil meines persönlichen Trainings- und Wettkampf-Tagebuchs für die Cyclassics 2011. Und trotz leiser Kritik an meinem Training scheine ich ja nicht alles falsch gemacht zu haben. Immerhin habe ich das 100 Kilometer-Jedermann-Rennen erfolgreich und in einer ganz guten Zeit absolviert.
Wie ich mich auf die Vattenfall Cyclassics vorbereitet habe, dass habe ich in den vorangegangenen Teilen dieser persönlichen Blog-Reihe bereits erzählt. Meine letzte Einheit absolvierte ich zwei Tage vor dem Wettkampf. Allerdings fuhr ich nur in einem kleinen Gang und somit mit sehr wenig Widerstand.
Ganz ähnlich habe ich viele der letzten Einheiten absolviert um so meine Ausdauer zu verbessern. Ich bin Trainingsstrecken von einer Länge zwischen 30 und 60 Kilometer nur in einem kleinen Gang gefahren. Immer mit geringen Widerstand. Das machte ich deswegen, um kurz vor dem Wettkampf meine Muskeln nicht zu überreizen.
Ich denke das war sehr sinnvoll, dass so zu machen. Zudem habe ich zwischendurch immer mal wieder meinen Oberkörper trainiert (Situps, Hantel-Training und Liegestütze), denn ich denke es ist sehr sinnvoll den Oberkörper zu stärken, auch im Radsport – dass sorgt für mehr Stabilität auf dem Rad.
Pasta vor dem Rennen
Einen Tag vor dem Wettkampf habe ich fast nichts gemacht. Bin nur etwas Spazieren gegangen. Einfach um kurz vor dem Rennen etwas den Kopf frei zu bekommen. Zudem habe ich am Vorabend vor dem Wettkampf Pasta gegessen damit ich auch von der Ernährung her gut vorbereitet bin.
Dann war es soweit, der Tag der Vattenfall Cyclassics 2011. Ich bin um 6.00 Uhr aufgestanden und habe wie gewohnt einen Kaffee getrunken. Da ich mich morgens schwer tue sofort etwas zu essen, habe ich kurz vor dem Rennen einen Multipower-Riegel gegessen um zumindest etwas im Magen zu haben. Zudem habe ich vor dem Rennen selbstverständlich sehr viel Wasser getrunken.
Jan (r.) und ich. © F. Rasch |
Die Köhlbrandbrücke trennte das Feld
Im Startblock M. © F. Rasch |
Auch während des Rennens habe ich versucht viel zu trinken, dass führte dazu das ich eigentlich schon beim Start Urinieren musste, doch dazu kam ich nicht mehr. Somit musste ich zwangsläufig kurz nach der Köhlbrandbrücke meinen ersten Stopp machen um das besagte zu erledigen. Ich vermute das hing sicherlich auch mit der Nervosität vor meinem ersten Radsport-Wettkampf zusammen.
Leider dauerte die Pause etwas länger als erwartet und so habe ich viel Zeit verloren. Bis man dann wieder auf Tempo kommt, dauert es einige Kilometer. Danach fuhr ich aber wesentlich befreiter ;-). Nach der Köhlbrandbrücke ging es über Neugraben nach Niedersachsen, wo auf uns Teilnehmer einige böse Berge warteten. Die hatten es teilweise wirklich in sich.
Mein Höhepunkt bei Hittfeld
Im kleinsten Gang ging es dann die lang gezogenen Steigungen hinauf. Aber dafür das ich in der Bergen nicht trainiert habe, hatte ich das relativ gut gemeistert wie ich finde. Die Zuschauer am Straßenrand haben uns die Berge hinauf geklatscht. Vielen Dank dafür! Nach einigen zum Teil sehr schwierigen Kilometern kam das 50-Kilometer-Schild – die Hälfte war geschafft!
Am Verpflegungspunkt. © F. Rasch |
Nun wusste ich das mein persönlichen Highlight bevorstand, denn etwa 15 Kilometer später hatte sich meine Freundin platziert, worauf ich mich ganz besonders freute. Dann war es soweit, da standen sie. Eigentlich wollte ich noch winken und was rufen, aber das schaffte ich nicht – ich war einfach zu schnell. ;-) Aber meine leere Trinkflasche konnte ich los werden, ohne sie wegschmeißen zu müssen. :-)
Es zeigte sich: Ich hatte gut trainiert
Nun ging es in die Schlussphase des Rennens, wir befanden uns etwa 25 bis 30 Kilometer vor dem Ziel. Wir durchquerten noch einige Hamburger Vororte und dann Harburg. Nun ging es zurück in den Freihafen. Ich versuchte nochmal mein Tempo zu steigern, da sich jetzt zeigte wer trainiert hatte und wer nicht. Einige wurden langsamer, da ich noch etwas Kraft hatte, konnte ich das für mich nutzen.
Zumindest bis wir dann im Freihafen waren, dort flog mir die Kette raus, da ich etwas zu hektisch geschaltet hatte. Schnell setzte ich die Kette wieder rein und fuhr weiter. Nur ging wieder Zeit verloren, außerdem verlor ich den Anschluss an meine Gruppe. Schnell versuchte ich mich wieder heran zu kämpfen, was leider sehr viel Kraft gekostet hatte. Somit war das sicherlich die ärgerlichste Zwangspause meines Rennens.
Wenige Kilometer vor dem Ziel befand ich mich wieder hinter meiner Gruppe, die sich zum Ende des Rennens bildete. Dann war es soweit, wir kamen in der Hamburger Innenstadt an und überquerten dort die Ziellinie. Die Einfahrt in der Möckebergstraße war ein weiteres Highlight – die Stimmung war sensationell! Ich hatte wirklich feuchte Augen und eine Gänsehaut. Nochmals Danke!
Mit einer Zeit von 3:14:01 überquerte ich nach 102,60 Kilometern die Ziellinie und belegte auf der 100 Kilometer-Distanz den 7443 Platz (M/W). In der Gesamtplatzierung belegte ich den 7886 Rang. Meine Durchschnittsgewindigkeit betrug 31,73 Km/h. Durch das Ergebnis habe ich mein Vorhaben eingehalten nicht viel länger als drei Stunden zu brauchen. Ich bin zufrieden mit der ersten Teilnahme.
Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei, dass steht fest. Dann werden ich die Zahl der Pausen reduzieren und mich noch besser auf die Berge vorbereiten. Ich denke, dann werde ich es sicher unter drei Stunden schaffen. Außerdem weiß ich jetzt was mich erwartet, weshalb ich das Training noch besser abstimmen kann. An dieser Stelle auch nochmal Danke an meine Mannschaft vom Team SunClass. (fr)
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