Freitag, 10. September 2010

BVB: Kevin Großkreutz zerreißt sich für Borussia Dortmund

Dortmunds Kevin Großkreutz ging mit einer schmerzhaften Verletzung in die letzten Fußballspiele weil er sich für seine Borussia zerreißen würde. Die letzten vier Pflichtspielen absolvierte Großkreutz mit einem Bauchmuskelanriss – eine sehr schmerzhafte Verletzung. Kaum ein anderer Spieler opfert sich so vorbildlich für seinen Arbeitgeber auf wie der erst 22-jährige Kevin Großkreutz.

Die Rückholaktion von Kevin Großkreutz in seine Heimatstadt Dortmund erweist sich immer mehr als guter Schachzug der BVB-Führung. Kevin Großkreutz spielte schon als Kind bei den Dortmunder Vereinen VfL Kemminghausen, FC Merkur 07 und bei der Borussia. Im Alter von 14 Jahren wechselte er zu Rot Weiss Ahlen und schaffte den Sprung in die erste Mannschaft. Im Jahr 2008 hatte der Dortmunder-Jung großen Anteil am Ahlener-Aufstieg von der Regionalliga in die 2. Fußball-Bundesliga und war mit 12 Toren zweiterfolgreichster Torschütze. Dieser Erfolg führte dazu, dass Großkreutz vom Fachmagazin „Kicker“ in die Elf des Jahres gewählt wurde.

Zum Saisonbeginn 2009/2010 war es dann soweit, man holte den Spieler in seine Heimatstadt Dortmund zurück. Noch am 1. Spieltag absolvierte Großkreutz sein erstes Pflichtspiel für die Borussia. Das erste Tor als BVB-Profi machte er am 5. Dezember 2009 beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. In 32 Bundesligapartien erzielte der Offensivspieler fünf Treffer in seiner ersten Spielzeit im Fußball-Oberhaus. Kevin Großkreutz schaffte es sich seinen Traum zu erfüllen und spielt nun für den Klub der er bereits als Kind vergötterte. Dieser Umstand führt dazu, dass er in den letzten vier Pflichtspielen dieser Saison mit einem Bauchmuskelanriss auflief.

Seit dem DFB-Pokalspiel zum Saisonauftakt musste der BVB vier weitere Pflichtspiele bestreiten (Je zwei in der Bundesliga und zwei in der Europa League-Qualifikation), und in allen Partien stand Kevin Großkreutz in der Startelf. Das ist eigentlich auch nicht weiter verwunderlich, außer wenn man von der Bauchmuskel-Verletzung wusste. In allen Begegnungen spielte der Mittelfeldspieler unter großen Schmerzen. Dortmunds Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun sagte gegenüber der „Sportbild“: „Viele Spieler hätten damit vier Wochen pausiert, weil es sehr schmerzhaft ist. Manchmal habe ich aber den Eindruck, dass Kevin keine Schmerzen kennt, wenn es um die Borussia geht.“

Großkreutz spielte unter Schmerzmitteln

Und wie sich zeigt liegt Dr. Braun mit dieser Aussage nicht ganz falsch. Für Dortmund geht Großkreutz auch durch die Hölle. „Für den BVB zerreiße ich mich, und das ist nicht nur ein Spruch“, sagte der Profi gegenüber der „Sportbild“. Bei vielen Spielern würde man denken, dass es sich bei einer solchen Aussage nur um leere Worte handelt. Ganz anders aber bei Großkreutz, dem nimmt man das wirklich ab, vor allem weil er es zuletzt häufig belegte. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp überließ seinem Akteur zuletzt selbst die Entscheidung ob er spielen möchte oder nicht.

Der 22-Jährige nahm daraufhin Schmerzmittel und ließ sich fit spritzen um spielen zu können. Allerdings hat das auch folgen: In den ersten zwei Ligaspielen kam Großkreutz auf eine „Kicker“-Durchschnittsnote von 3,75. In der Vorsaison schaffte er es in 32 Partien auf eine Note 3,52. Somit konnte man aufgrund seines Bauchmuskelanrisses schon einen geringfügigen Leistungsabfall verbuchen. Das glich der Spieler aber zuletzt immer wieder durch seine Einstellung und Laufbereitschaft aus. (fr)

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